Bericht von Rike, 13.11.2015
Jedes Jahr kommt der Herbst und mit ihm verändert sich schlagartig die Natur. Morgens ist die Wiese mit Nebel bedeckt, die Temperaturen sinken. Das sind die besten Voraussetzungen für unsere alljährliche Herbstfahrt. In einer Gruppe von 5-15 Pfadfinderinnen und Pfadfindern ab 13 Jahren bewandern wir für vier Tage und drei Nächte immer ein anderes Gebiet.
Dieses Jahr ging es in den Kraichgau, wo wir eine circa 35 km lange Strecke zwischen Kürnbach und Sachsenheim ausgewählt hatten. Am ersten Abend kamen wir schnell und mit Einbruch der Dunkelheit zu unserem Schlafplatz. Dort gab es dann leckere Nudeln mit Tomatensoße und obwohl es bald ganz stockdunkel war, spielten wir noch Karten und hatten viel Spaß in der angrenzenden Natur. Am nächsten Morgen ging es um eine gemütliche Uhrzeit aus den Federn und es gab Frühstück, mittlerweile sind Nutella und Bacon ein fester Bestandteil davon. Bald danach ging es los, so liefen wir den ganzen Tag durch den Wald, meistens auf unbefestigten Wegen. Der Nebel war uns ein ständiger Begleiter. Normalerweise sind wir gut ausgestattet mit Karte und Kompass immer auf den von uns vorgesehenen Wegen, aber wie schon oft passierte es auch diesmal, dass der Weg plötzlich aufhörte und wir deshalb einen richtig steilen Berg querfeldein hinauf klettern mussten um zu unserem nächsten Schlafplatz zu kommen. Das war zwar anstrengend, doch wurden wir circa eine Stunde später mit einem wunderschönen Schlafplatz an einem See und einer warmen Dusche im Fussballheim in der Nähe belohnt. (An dem Abend kam noch ein weiterer Wanderer dazu, so dass wir jetzt zu siebt waren.)
Am nächsten Morgen ging es diesmal etwas früher los, weil wir einen weiteren Weg vor uns hatten als am Tag zuvor. So stark bemerkbar machten sich die zusätzlichen Kilometer nicht, da wir die meiste Zeit im Tal liefen, vorbei an Bauernhöfen und einer riesigen Gänsefarm. Das war ein komischer Moment, als durch den Nebel eine Schar von circa 500 weißen Gänsen auf uns zu kam, zuerst war es nur ein lauter weißer Fleck, der dann immer größer und noch lauter wurde. In einem Dorf auf unserem Weg verabschiedeten sich zwei von uns, die schon am Montag wieder in den Alltag zurückkehren mussten. So waren wir nur noch zu fünft, auf dem Weg zum geplanten Schlafplatz. Als wir dort ankamen, war es so früh, dass wir beschlossen noch weiter bis nach Sachsenheim zu laufen. Dort versuchten wir unser Glück bei den Sachsenheimer Pfadfindern und beim Gemeindehaus, aber mit spontanen Schlafplatzmöglichkeiten sah es eher schlecht aus. Dann trafen wir aber auf einen älteren Mann, der uns mit Freude eine leerstehende Wohnung anbot, die sont vermietet wird. Nach den eher kälteren Nächten zuvor war ein Bett natürlich mal etwas ganz Gemütliches.
Am nächsten morgen haben wir uns herzlich bedankt und sind wieder losgezogen, obwohl unser Gastgeber meinte wir dürften auch noch den ganzen Tag da bleiben. Bestimmt war das sowohl für uns als auch für ihn ein tolles Erlebnis. Bald schon saßen wir wieder im Zug nach Karlsruhe, wo sich unsere Wege nach einer sehr schönen und erlebnisreichen Herbstfahrt wieder trennten. Jetzt freuen wir uns schon wieder auf die anstehenden Aktionen und unser Winterlager!
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