Bericht von Edna, 18.07.2017

Ein Stückchen Märchenland

Verwunschene Wiesen, böse Trolle, Zaubersteine und gute Feen. Das diesjährige Pfingstlager war durch und durch magisch. Vom 02.06. bis zum 05.06.2017 schlugen wir unsere Zelte auf der Wiese hinter dem Handwerkerhof bei Billigheim auf. Aufrgund der genialen Navigationskünste von E´klär und einer viel zu alten Karte führte unser Weg zum Handwerkerhof durch Wiesen, hohes Gras und schmale Feldwege entlang. Dort angekommen wurde die obligatorische Maultaschensuppe gegessen, welche vom Küchenteam, dass schon mit dem Materialtransport angereist war, gütigerweise vorbereitet wurde. Anschließend ging es ans Zelte aufbauen. Mit vereinten Kräften wurden Heringe in den Boden geschlagen, Seile abgespannt und Seitenwände geknüpft. Schließlich standen eine Kothe, eine Wölflingsjurte und die Villa fertig geknüpft zwischen den Bäumen. So konnten alle Wölflinge und Pfadfinder ihre Schlafplätze einrichten und die Rucksäcke in den Zelten verstauen. Das aufbauen der R/R-Jurte verschoben wir auf den nächsten Tag.
Zu Beginn der Abendrunde fanden sich alle auf den bunten Flickenteppichen der Villa ein.
Der große Chai-Topf wurde an einem Haken über die, in der Mitte der Villa gelegene, Feuerstelle gehängt und verbreitete bei jedem Öffnen des Deckels seinen süßen Duft im ganzen Zelt.
Als alle mit ihrer Tasse im Kreis um das flackernde Feuer saßen, manche im Schein der Kerzen in Liederbüchern blätterten, begann Olaf Gitarre zu spielen und die Villa füllte sich mit Musik und Gesang in 21 Tonlagen.
Nach und nach wurden erst die Wölflinge und dann auch die Pfadfinder ins Bett oder besser auf ihre Isomatten geschickt und nur noch die R/Rs saßen um das kleiner werdende Feuer, richteten sich ihre Schlafplätze und schliefen zwischen Gelächter und Gähnen nach und nach ein.

Frühmorgendliche lustige Morgenrunde

Foto: Whitney 04.05.2017  

Magische Tage

Der erste Morgen begann noch vor dem Frühstück mit einem Überfall während der Morgenrunde durch einen Troll und einer aufgelösten guten Fee, die ihre magischen Zaubersteine vermisste. Doch der Troll schaffte es nicht mit seiner Beute zu entkommen. Die Zaubersteine wurden zurück gebracht und unsere jungen Helden bekamen die Erlaubnis sich daraus Zauberamulette zu fertigen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück begann die kreative Phase. Auf der Wiese zwischen den Zelten und in den Werkstätten des Handewerkerhofes, die wir nutzen durften, wurden aus Holz, Speckstein und Gips die verschiedensten Werke. Von Amuletten über Masken bis hin zu schönen Hennatattoos und vieles mehr. Die Arbeit wurde nur für eine Mittags- und Essenspause unterbrochen.
Die unkreative Phase des Verdauens nach den Essen wurde zum Spielen genutzt, ganz besonders für die Werwölfe von Düsterwald.
Auch der nächste Tag war geprägt von Aktivität und Kreativität. Anders als am Abend vorher, den wir gemütlich mit Musik, Chai und Lachen ausklingen ließen, hatte sich für den nächsten Abend die gute Fee erneut angemeldet. Zu ihrem und dem Amüsement der ganzen Gruppe, bereiteten sowohl die Wölflinge als auch die Pfadfinder einen kleinen Sketch vor. Von einer TV-Show mit Pfadfinder-Promis über einem gefesselten Riesen welchen die Wölflinge erfolgreich einfingen und einigen Gruppenspielen, kam es schließlich zu mehreren großen Werwolfrunden. Ein wirklich schöner und gelungener letzter bunter Abend dieses Pfingstlagers.
Denn mit dem nächsten Aufwachen, Aufstehen und Frühstücken kam auch schon der Tag des Abschiedes für fast alle. Eine kleine Gruppe blieb noch für zwei weitere Tage in der Gegend auf einer Nachfahrt.
Im strömenden Regen machten wir uns alle daran zusammen zu räumen und die Zelte abzubauen. Die jenen von uns welche die auf Nachfahrt gingen separierten ihr Gepäck. Das Küchenteam bereitete die letzte Mahlzeit zu, das Material wurde abgeholt und nach einem schnellen Essen, einer schönen Abschlussrunde machten sich alle Heimfahrer auf den Weg zur Bahn. Alle anderen bepackten die Rucksäcke mit Essen und Material, räumten die letzten Reste weg und machten sich pünktlich mit den Ende des Regens auf den Weg.

Schlafen „fast“ unter den Sternenhimmel

Im Durcheinander von zusammen packen, Kinder dazu zu bringen mitzuhelfen und gleichzeitig trocken zu bleiben, einen Hänger zu beladen, nasse Kothenplanen auszubreiten und ein Mittagessen zu kochen gingen irgendwo die Heringe für die Nachfahrt verloren, doch bemerkt haben wir das erst später.
Ersteinmal stapfen wir (es handelt sich hierbei um ein neues stark minimiertes wir, nur noch bestehend aus E‘klär, Pudel, Edna, Whitney, Ellen, Sophie,Amon und Felix) durch den regennassen Wald, über Landstraßen der Nase nach und ungefähr in die richtige Richtung. Von Wind und gelegentlichen Regenschauern begleitet suchen wir uns unseren Weg. Die erste Nacht zelteten wir an einer kleinen Schutzhütte im Wald. Die Fehlenden Heringe wurden kurzerhand durch selbstgeschnitze aus Holz ersetzt und mit Steinen beschwert.
Zum Kochen konnten wir die vorhandene Feuerstelle nutzen und in der Schutzhütte essen.
Aufgrund der Lebensmittelreste des Pfingstlagers wurden die zwei Kilogramm Wiener mit zu einem Haupternährungsmittel, neben Reis, Brot und Gemüse.
Zu acht war es zwar nicht zu eng in unserer Kothe, dennoch mussten wir das Gepäck in einer Ecke stapeln. Als nicht nur die Dunkelheit, sondern auch die Schnaken kamen, verzogen wir uns unter unsere vier Zeltplanen und schliefen ein.

Kothe am Wegrand

Foto: Whitney 05.05.2017

Lass uns was erleben…

Der Morgen begann mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel, sodass wir die Kothe gleich abbauten um auf unseren Isomatten an der frischen Luft frühstücken zu können, doch noch während dem Brote schneiden und belegen wurde der Himmel dunkler und wir schafften es gerade noch vor den ersten Regentropfen alles in die Schutzhütte zu schaffen. Trotz Regen trödelten wir nicht herum, beendeten das Frühstück, packten die Rucksäcke und liefen los.
Gegen Mittag wurden wir mitten auf einem Feldweg von einem heraufziehendem Gewitter überrascht. Wunderschön anzusehen wie die gigantischen schwarzen Wolkenmassen sich auftürmten. Um dem Unwetter und dem damit verbundenen Regenschauer zu entgehen, suchten wir Schutz unter dem Vordach eines Gebäudes der örtlichen Wasserversorgung. Bei der Gelegenheit pflückten wir ein paar Kirschen und aßen improvisiert zu Mittag.
Im nächsten Dorf machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Doch niemand hatte eine Scheune, eine Garage oder etwas anderes Geschütztes für uns zu schlafen. Durch Zufall begegnet wir dem Bürgermeister durch den wir Zugang zu einem luxuriösen riesigen Gemeindesaal mit Küche bekamen. Vielen Dank an die Gemeinde Duttenberg für diese bequeme Nacht.
Da am nächsten Tag Whitneys Geburtstag war, blieben wir alle noch bis Mitternacht wach, spielten Wer-Bin-Ich und hatten Spaß. Nach dem Gratulieren kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke und schliefen ein.

Geweckt von dem Geruch angebratener Schinkenwurst und dem Klappern von Tellern standen wir am nächsten Morgen auf. Nach einem köstlichen Frühstück packten, putzten und und verließen wir den Gemeindesaal und machten uns auf den letzten Teil der Reise. Erneut in leichtem Nieselregen. Doch der restliche Weg nach Bad Friedrichshall war nicht weit und so erreichten wir locker unseren Zug der uns nach Hause bringen sollte. Mit dem Erreichen des friedrichstaler Regionalbahnhofes endete für uns eine wunderschöne, wenn auch kurze Fahrt voller Improvisation, Abenteuer und Spaß. Als allerletztes verstauten wir unser Material an seinen angestammten Plätzen, wo es auf uns wartet bis es wieder heißt: Los, lass uns was erleben.

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